Valentinstag / Aschermittwoch

Nachdem ich die letzten zweieinhalb Wochen mit Krankheit zu kämpfen hatte, machte ich mich am Dienstag auf in Richtung Magdeburg, um am Mittwoch zum Valentinstag endlich meine mündliche Prüfung abzulegen. Ganz nach dem Motto „Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ Ich checkte abends im Hotel ein und dann wurde ersteinmal der Weg zur Steuerberaterkammer ausgekundschaftet. Da es durchaus zu Fuß erreichbar war, entschied ich mich, das Auto auf dem Parkplatz stehen zu lassen. Anschließend gingen wir noch etwas essen und ich habe sogar erstaunlich viel runter bekommen. Insgesamt war ich den ganzen Abend über relativ ruhig.
Das änderte sich allerdings mitten in der Nacht. Mir wurde übel, ich welzte mich von links nach rechts und hab von da an auch nicht mehr geschlafen.

Am Mittwoch Morgen war ich dann aber trotzdem nicht wirklich müde, mir war einfach nur schlecht. Frühstücken konnte ich nichts, aber der Spaziergang zur Steuerberaterkammer tat ganz gut.
Als ich ankam, waren die anderen 3 Leidensgenossen bereits im Aufenthaltsraum. Wir unterhielten uns etwas und ich merkte, dass es allen gleich ging. Dann wurden wir vom Vorsitzenden der Kommission begrüßt und er erklärte uns den ganzen Ablauf. Anschließend begann die Vorbereitungszeit auf den Vortrag. Wir waren in alphabetischer Reihenfolge dran, so dass ich noch 20 Minuten warten musste und als Dritte in die Vorbereitung ging. Die Themen waren ok, aber inhaltlich müssen wir es wohl alle 4 nicht getroffen haben:

1. Besonderheiten bei Arbeitsverträgen unter Ehegatten und dabei sollte man auch auf Ausbildungsverhältnisse mit Kindern eingehen
2. Bilanzberichtigung
3. Gesondertes Feststellungsverfahren

Das erste Thema ging über 3 Zeilen und das war für mich schon ein Ausschlussgrund. Bilanz und ich wir sind trotz einiger Erfolgserlebnisse während der Vorbereitungszeit immer noch keine besten Freunde geworden, so dass ich mich für Thema 3 entschied.

Nach der Vorbereitungszeit musste ich noch einige Minuten im Flur stehen bleiben, da wir zeitlich im Verzug waren. In diesem Moment stieg die Aufregung ins Unermessliche…
Beim Vortrag selbst merkte ich, dass meine Stimme total zittrig war, aber ich war dennoch zufrieden mit mir, dass ich sinnvolle Sätze bilden konnte 😉 Das hatte ich auch schon einmal anders erlebt.

Die Zeit zwischen dem Vortrag und den einzelnen Runden im Aufenthaltsraum empfand ich als ganz angenehm, da man mal durchatmen konnte. Während der Fragerunden war ich allerdings ziemlich angespannt, war dann aber doch überrascht, wie schnell die Zeit verging. Die ersten 3 Runden waren ErtragSt, Bilanz und USt und dauerten je 35 Minuten. Anschließend war Mittagspause, aber auch da habe ich noch nicht wirklich viel runter bekommen. Nur getrunken hatte ich viel, da ich aufgrund meiner Erkältung einen Frosch im Hals hatte.

Nach dem Mittag folgten dann die „anderen Rechtsgebiete“ erst BWL (was bei uns ziemlich mies lief mit Unternehmensbewertung und Unternehmensgründung usw.), dann Berufsrecht gepart mit GrESt und ErbSt und zum Schluss noch VWL. Diese Runden gingen jeweils 25 Minuten und kamen mir aber trotzdem genauso lang vor wie die anderen. In manchen Runden war ich froh, wie die Fragen verteilt waren, da ich manche nicht wirklich hätte beantworten können, meine Mitstreiter aber glänzen konnten und umgekehrt. Es war bei uns sehr ausgeglichen in allen Runden. Umso erleichterter waren wir, als wir alle gemeinsam in den Prüfungsraum gerufen wurden und unsere Bescheinigungen erhielten.
Mir fielen unglaublich viele Steine vom Herzen und ich war total erleichtert, dass es nun endlich geschafft ist 🙂

Und wie wir gestern erfahren haben, haben es in Sachsen-Anhalt alle durch die mündliche Prüfung geschafft.

In diesem Sinne allen, die es bereits geschafft haben, herzlichen Glückwunsch und allen anderen, die es noch vor sich haben, drücke ich ganz fest die Daumen.
Ich habe allerdings ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die mündliche gar nicht so schlimm war, wie ich dachte. Das hatten mir auch viele gesagt, aber aufgregt ist man trotzdem 🙂

Die Zeit des Wartens…

… hat nun endlich ein Ende, zumindest für mich. Die letzten Tage waren echt gruselig. Nach der schriftlichen  Prüfung fiel es mir überhaupt nicht schwer, auf die Ergebnisse zu warten. Ich wusste, dass in Sachsen-Anhalt die Ergebnisse erst im Januar kommen, so dass ich bis zum neuen Jahr ganz entspannt war. Ach übrigens noch ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr an alle.

Da nun aber auch alle anderen in meiner Umgebung wussten, dass die Ergebnisse im Januar kommen, wurde ich ab 2. Januar tagtäglich gefragt, wie es denn nun aussieht. Und damit war es vorbei mit der entspannten Phase. Gefühlt wusste die ganzen Welt, dass ich diese Prüfung abgelegt habe und nun waren die anderen um mich herum irgendwie noch aufgeregter als ich 🙂 das Warten machte mich so langsam ein klein wenig verrückt. Meine Kollegen aus Sachsen hatten zumindest einen festen Termin, wann die Ergebnisse veröffentlicht werden und konnten dies auch online nachsehen. Das finde ich richtig gut. Ab diesem Zeitpunkt erhielt ich nun lauter Infos und wurde auch noch öfter gefragt. Dann möchte man sein eigenes Ergebnis natürlich auch gern erfahren. Leider stand bei uns kein genauer Termin fest, aber man konnte zumindest ungefähr damit rechnen, dass es in dieser Woche kommen wird. Jeden Tag nach Feierabend der Weg zum Briefkasten… Ein unbeschreibliches Gefühl… Vor allem wenn man so gar nichts darin vorfindet, außer Werbung und einer Rechnung. Aber gestern war es dann endlich soweit. Zwischen der ganzen Werbung ein kleiner Brief. Die Anspannung stieg und mit zitternden Händen habe ich diesen geöffnet und bin nur wenige Sekunden später meinem Freund um den Hals gefallen, da im Betreff „Ladung zur mündlichen Prüfung“ zu lesen war.

Ich hab tatsächlich bestanden und freue mich, dass ich auch noch ein paar Wochen Zeit bis zur mündlichen Prüfung habe, um mich vorzubereiten, da dies bisher leider etwas zu kurz gekommen ist.

Ich gratuliere allen, die ebenfalls eine positive Nachricht erhalten haben. Allen, die auch weiterhin auf ihre Ergebnisse warten müssen, wünsche ich starke Nerven (ich kann das nachempfinden) und allen, die leider nicht bestanden haben, wünsche ich viel Kraft, Mut und Motivation für einen erfolgreichen nächsten Versuch.

Ho Ho Ho

Die Zeit nach dem schriftlichen Examen ist für mich wie im Flug vergangen. Und nun ist bereits Weihnachten. Einige hatten schon ein Weihnachtsgeschenk im Briefkasten, andere müssen auf das neue Jahr warten. Allen, die bereits eine positive Nachricht bekommen haben, herzlichen Glückwunsch.

Ich wünsche euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, einen fleißigen Weihnachtsmann und ein paar erholsame freie Tage.

Nach der Prüfung ist vor der Prüfung

Willkommen zurück im Alltag.
Nachdem ich nach der Prüfung eine ganze Woche Urlaub an der Müritz genoss, in der ich tatsächlich sehr gut abschalten und entspannen konnte, bin ich nun auch zurück im Alltag und vor allem im Arbeitsalltag.
Es hat nicht lange gedauert, dass ich wieder voll eingespannt bin. Das Gute daran ist, dass ich seit dem nicht mehr wirklich oft an die schriftliche Prüfung zurück denke. Das Schlechte allerdings, dass ich die mündliche vollkommen verdränge.

Da jetzt langsam aber sicher die Urlaubsplanung für das nächste Jahr ansteht, kam mir die mündliche wieder ins Gedächtnis, denn ein paar freie Tage muss ich für die Vorbereitung auf jeden Fall einplanen (oder im schlimmeren Fall für die Vorbereitung auf den Zweitversuch 🙁 ) Und pünktlich dazu kamen auch ein paar Unterlagen zum durcharbeiten. Meine Reaktion war ungefähr so wie bei Stefanie 🙂

Da ich in Sachsen-Anhalt geprüft werde, bekomme ich erst Anfang Januar Bescheid, ob ich überhaupt zugelassen bin, allerdings kann es dann auch Ende Januar schon losgehen. Und da wir nicht so viele Prüflinge sind wie in anderen Bundesländern, zieht sich bei uns die Prüfung auch nicht über einen so langen Zeitraum, so dass man davon ausgehen muss, dass zwischen Einladung und Prüfung nicht viel Zeit liegt.

Ich hoffe, dass ich im Dezember dann mal langsam dazu komme, mich erneut dem Lernen zu widmen. Dann ist auf Arbeit schon mal ein großer Block geschafft.
Aber am Ende kommt es eh meistens anders 😉

Wie sieht es mit eurer Motivation bzw. eurem Gewissen aus?

Erste Etappe geschafft

Nun ist es tatsächlich geschafft. Die drei Prüfungstage liegen hinter uns und ich kann nur sagen, dass ich darüber sehr froh bin.

Die Tage waren ziemlich anstrengend und nervenaufreibend. Am Montag Nachmittag hab ich im Hotel eingecheckt und anschließend etwas an der frischen Luft die Umgebung erkundet. Abends gut gegessen und einen Film geschaut. Auch in der Nacht habe ich gut geschlafen. Früh morgens kam dann etwas Aufregung ins Spiel, aber das war noch zu ertragen. Beim Frühstück habe ich nicht wirklich viel runter bekommen und dann ging es auch schon los. Als wir dann alle im Raum saßen (was in Sachsen Anhalt ca. 50 Personen ausmacht), haben alle die Ränder gezogen und lauschten den allgemeinen Hinweisen. Ich muss sagen, dass es bei uns von der Organisation her super war. Wir wurden anhand der Kennzahl den Tischen zugewiesen. Der Raum war angenehm, der Tisch ausreichend groß für alle Gesetze. Papier war ausreichend vorhanden. Ich musste nicht einmal nachfordern. Dass wir den Rand selbst ziehen mussten, empfand ich anfangs als nervig, aber so verging wenigstens die Zeit bis zum Start. Während der Prüfung war es von der Lautstärke her für mich voll und ganz in Ordnung. Ich habe komplett durchgeschrieben und bin doch nie fertig geworden. Mein Gefühl ist leider sehr durchwachsen, aber das geht wohl vielen so.

Nach der Prüfung habe ich erstmal das Hotel verlassen und war spazieren. Das tat gut nach dem langen Sitzen. Und ja, ich habe auch Fitnessraum, Sauna und Pool ausprobiert, allerdings nur kurz 😉

Abends hab ich dann Film geschaut und bis auf die Nacht zum Mittwoch auch gut geschlafen. Am Ende lief bei mir die Klausur, vor der ich am meisten aufgeregt war, am besten.

Bei uns sind insgesamt anscheinend doch einige zurück getreten, was mir nach dem letzten Tag von den anderen Mitstreitern erzählt wurde. Mir ist das gar nicht aufgefallen. Ich hab alle drei abgegeben. Am Donnerstag nach der Prüfung hatten einige ein befreiendes Gefühl. Bei mir ist dies leider ausgeblieben.

Mittlerweile tritt bei mir auch dieses Gefühl ein. Ich hab jetzt erstmal eine Woche meinen Jahresurlaub und schalte mal so richtig ab. Obwohl ich sagen muss, dass das gar nicht so einfach ist. Samstag morgens bin ich aus dem Schlaf aufgeschreckt, weil mir in den Kopf geschossen kam, dass ich einen relativ schwerwiegenden Fehler gemacht habe. Das ist natürlich immens ärgerlich. Letztendlich kann ich es aber auch nicht mehr ändern. Bei strahlendem Sonnenschein konnte ich heute meinen ersten richtigen Urlaubstag genießen.

Viele haben nach der Prüfung gesagt, sie freuen sich sehr wieder auf normalen Alltag. Dem kann ich mich nur anschließen.

Wie geht’s bei euch jetzt weiter? Habt ihr auch noch etwas Erholung, vielleicht wenigstens am Wochenende gehabt, oder startet ihr gleich wieder in den Arbeitsalltag oder vielleicht in die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung?

 

Und schon ist es soweit

Die letzte Woche war irgendwie nervig. Ich wusste nicht genau, was ich noch machen soll, denn in einer Woche kann man nun auch nicht die Welt verändern, aber zum Glück sind die Tage nun auch vergangen.

Meine Generalprobe lief so, wie eine typische Generalprobe eben laufen sollte… Mehr schlecht als recht. Ich bin froh, dass es morgen nun endlich soweit ist. Ich sehe noch genau vor mir, wie ich letztes Jahr im Blog mitgelesen habe und dachte, nächstes Jahr ist es bei dir dann soweit. Nun ging es dann doch ziemlich schnell.

Die Taschen sind bereits gepackt und gleich mache ich mich auf den Weg zum Prüfungshotel. Gefühlt ist es wie Urlaub 🙂 Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe, aber dieses Gefühl hat man irgendwie immer nach dem Packen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Erfolg und ein bisschen Glück!

Generalprobe

Die meisten von euch haben die Klausurenkurse bereits hinter sich gebracht. Nach Fern- und Onlinekurs habe ich nun auch meine Generalprobe. Ich habe 3 Klausurenkurse mit jeweils 3 Klausuren. Die ersten 3 Klausuren habe ich hinter mir und das Gefühl ist eher gemischt. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Klausuren teilweise sehr schwer waren. Viele sind enttäuscht davon, dass wir kurz vor Schluss so demotiviert werden, aber für mich ist es ok. Besser so, als andersrum. Wenn man weiß, dass es eine schwere Klausur war, kann man das dann auch bei der Korrektur entsprechend einschätzen. Am Ende kann es im Oktober ja genauso laufen.

Ich hab nächste Woche dann noch die anderen 6 Klausuren vor mir und hoffe, dass es besser läuft und ich nochmals einiges mitnehmen kann. Danach geht’s dann wieder nach Hause. In der letzten Woche werde ich diese Klausuren intensiv nacharbeiten und dann muss es reichen 🙂

Ich finde es sehr beruhigend, hier zu lesen oder im Kurs zu hören, dass es doch sehr vielen mittlerweile ähnlich geht. Die Motivation ist im Keller, man hat das Gefühl, dass es einfach nicht besser wird und man will nur noch, dass es vorbei ist.

Aber lange ist es auch nicht mehr und das wird schon irgendwie werden 😉

Euch allen einen schönen Sonntag Abend und weiterhin viel Durchhaltevermögen!!!

Ladung zur Prüfung

Mitte August hatten wir dann auch endlich unsere Ladung zur Prüfung im Briefkasten.
Das klingt irgendwie dramatisch, so wie Ladung zur Gerichtsverhandlung.
Erst mit diesem Schreiben stand fest, an welchem Ort unsere Prüfung stattfinden wird.
Wir schreiben in einem 4-Sterne-Hotel. Noch am selben Tag habe ich für die 3 Tage ein Hotelzimmer gebucht. Damit habe ich die Wahrscheinlichkeit gemindert, dass auf dem Weg zur Prüfung etwas passieren kann.
Das Hotel ist echt ziemlch hübsch, mit Sauna und Pool… Nur leider werden wir davon nicht viel haben. Obwohl wir im Kurs schon gescherzt haben, dass wir uns vormittags im Konferenzraum und abends in der Sauna treffen 🙂
Auch das großzügige Frühstücksbuffett werde ich wohl nicht ausnutzen können. Aber naja.

Auf jeden Fall wurde es durch die Ladung ernst. Bis dahin hatte man immer das Gefühl, sich auf etwas utopisches vorzubereiten. Aber nun, da auch die Zeit bis zum Examen immer kürzer wird, nimmt das alles Gestalt an.

Mein Vorbereitungskurs ist nun seit Anfang September auch vorbei. Irgendwie ist es zur Gewohnheit geworden, jedes Wochenende nach Leipzig zu fahren. Das war schon merkwürdig am letzten Tag. Noch dazu hätte ich nicht gedacht, dass das knappe Jahr so schnell verstreicht.
Am jetzigen Punkt kann ich sagen, dass meine Vorbereitung nicht wirklich so läuft, wie ich es anfangs geplant habe. Klausuren vom Fernkurs habe ich nicht ansatzweise alle gelöst, weil mir anfangs die Zeit und auch das Wissen fehlte. Meine Herangehensweise habe ich auch mehrfach über den Haufen geworfen.
Im Endeffekt kann ich mich nur den vielen Kommentaren anschließen, dass man das Gefühl hat, je mehr man tut, umso weniger weiß man.

Ein Dozent von uns sagte, dass wir immer das Gefühl haben werden, nichts zu wissen und nicht gut vorbereitet zu sein. Das würde sich auch bis zum Examen nicht ändern.
Von daher sitze ich jeden Tag fleißig und schreibe Klausuren, arbeite diese nach und hoffe, dass doch genügend hängen bleibt, um einfach zu bestehen.
Ich bekomme auch mehrfach gesagt, dass ich das schon schaffen werde. Aber mal ehrlich, wer sagt denn auch: „Na das schaffst du sicher nicht!“.
Mein Umfeld ist sich schon darüber bewusst, dass die Möglichkeit nicht gerade gering ist, dass ich durchfalle. Aber dennoch würde das niemand sagen, denn dann könnte ich es auch gleich sein lassen 😉

Mich motiviert die Tatsache, dass es auch etliche dann tatsächlich geschafft haben!!!

Robinson Crusoe

Hallo zusammen,

nun hat der zweite Monat der Freistellung angefangen und mittlerweile kommt Routine in den Alltag. Ich stehe morgens auf (so langsam wird es immer später), frühstücke in Ruhe, mach ein wenig im Haushalt und dann geht es an den Schreibtisch.
Wenn man den ganzen Tag zu Hause ist, fällt einem erst mal auf, was in der Woche um einen herum so passiert, was man sonst nie mitbekommt.
Wir wohnen in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses und einer Bahnstrecke. In der letzten Woche kam mehrfach ein Hubschrauber zum Krankenhaus, der quasi direkt über unserem Haus fast stehen bleibt. An der Bahn führen sie grad Bauarbeiten aus mit einer Sirene, die die Arbeiter warnt, wenn ein Zug kommt. Die Nachbarn mähen regelmäßig den Rasen. Also langweilig wird das nicht 🙂

Klar habe ich auch die Möglichkeit, in die Bibliothek zu gehen, aber das empfinde ich derzeit als umständlich, weil ich dann meinen ganzen Kram, den ich auf dem Schreibtisch ausgebreitet habe, mitnehmen muss (und das ist bekanntlich nicht wenig).
Außerdem muss ich ehrlich sein, dass es ganz angenehm ist, wenn um einen herum etwas passiert. Denn den ganzen Tag zu Hause hocken, macht einen selbst schon komisch.
Ich fühle mich etwas wie Robinson Crusoe, nur dass ich tatsächlich auch mal ausbrechen kann 😉 Ich hab jeden Tag die bequemen Klamotten an und heraus putzen muss man sich auch nicht. An manchen Tagen mache ich dann einen ausgedehnten Spaziergang zum Postbriefkasten, um meine Klausuren abzuschicken.

Allerdings muss ich auch ehrlich zugeben, dass dann am späten Nachmittag auch Schluss ist. Dann bin ich froh, wenn mein Freund heim kommt und wir uns gemütlich auf den Balkon setzen und quatschen.
Einmal in der Woche muss auch Mädelsabend sein, denn so ganz ohne soziale Kontakte drehe ich durch.

Leider bin ich etwas unzufrieden damit, wie ich in der Lernzeit voran komme. Ich habe das Gefühl, dass mein Kopf nicht mitmachen will. Ich merke mir fast jeden Schnulli, aber das Steuerrecht will einfach nicht so richtig haften bleiben. Meine Mutti hat schon während der Schulzeit gesagt: „Wenn du alles so gut behalten würdest wie Songtexte,…“
Nur leider gibt es keine Lieder über Steuern. Das wäre wahrscheinlich auch nicht wirklich ein Hit.

Wie zufrieden seid ihr mit euch und eurem Lernfortschritt?
Bei uns im Kurs tragen sich einige mit dem Gedanken, erst nächstes Jahr anzutreten, da sie sich nicht fit fühlen. Aber noch ist ja Zeit, das zu ändern 😉
Egal wie fit ich mich im Oktober fühle, ich werde auf jeden Fall dieses Jahr schreiben.

Daran könnte ich mich gewöhnen…

Ich hab mich wirklich lange auf die Freistellung gefreut und muss nun sagen, dass ich mich daran echt gewöhnen könnte.
Ich stehe morgens um die selbe Zeit auf, als würde ich auf Arbeit gehen. Dann frühstücke ich in Ruhe und dann setz ich mich an den Wohnzimmertisch. Diesen habe ich nun komplett in Beschlag genommen. Im Arbeitszimmer reichte der Platz nicht und mein Freund muss ja auch noch irgendwo hin 🙂
Mein Freund beneidet mich sehr. Er weiß zwar, dass es hart ist und dass ich auch (mittlerweile) konsequent durchziehe, aber es ist dennoch schön, zu Hause seine Ruhe zu haben. Und da muss ich ihm einfach Recht geben.

Ich bin wie gesagt mittlerweile besser drin. Ich kann mich konzentrieren und nutze auch die Zeit. Allerdings dauert auch alles seine Zeit. So wirklich schnell komme ich nicht voran. Wenn ich das Pensum anschaue, was ich noch erldigen muss/möchte, dann weiß ich nicht so recht, wie ich das bis Oktober schaffen soll.
Dann kommen schon manchmal Zweifel und Vorwürfe, dass ich viel eher mehr hätte machen müssen, aber das bringt einen ja auch nicht weiter.
Manchmal ärgere ich mich auch, dass ich so wenig behalte, wenn ich eine Klausur nachgearbeitet hab. Mein Gehirn nimmt so viel Schnulli auf, aber auf Steuerrecht hat es anscheinend nicht so viel Lust.

Letzten Samstag hatten wir nach dem Unterricht noch eine Klausurbesprechung mit einem Dozenten, der vor 2 Jahren das Examen erfolgreich abgeschlossen hat. Das ist schon echt witzig, wenn er von seinen Erfahrungen erzählt und man sich teilweise darin wieder findet. Im Kurs war es definitv aufheiternd. Das zeigt, dass es eben allen so geht. Dem einen mehr, dem anderen etwas weiniger schlimm.

Wie kommt ihr so voran und wie wirkt sich dies auf eure Motivation aus?
Ist es auch so ein Auf und Ab?