Zurück aus den Bergen

Servus, leicht gebräunt dank Bayerischer Sonne, leichter Bierbauch dank Bayerischem Bier, leichtes Übergewicht dank Bayerischer Leckereien. Seit heute bin ich wieder an Bord.

Ich will es kurz machen. Erbschaftsteuer ist bei mir wie ein 20er Jahre Propeller-Motor: Heute läuft er, morgen bleibt er wieder stehen. Dagegen läuft AO schnurrend wie ein VW-Käfer.

Während des Urlaubs habe ich mir „Steuernmobil“ aus dem NWB-Verlag reingezogen. Schöne Sache, werde ich abonnieren.

Dagegen ist (wieder einmal) ein teures ebook durchgefallen: „Die Korrektur von Steuerbescheiden“. Entweder werde ich blind, oder die Schrift ist auf dem Reader tatsächlich zu klein. Und das manuelle Vergrößern sorgt für Verwirrung und kurzeitiges Verlangen nach totaler Zerstörung.

Lecithin? Kokain?

Verlassen vom Lernglück

Verlassen vom Lernglück

Anfangs dachte ich noch an einen kleinen Irrtum, ein Missverständnis, ein Versehen, ein flüchtiges Missgeschick. Ich saß vor meinem ErbStG-Lernstoff und – verstand nichts mehr.

Dabei hatte ich noch gestern für ErbStG nur ein hochmütiges Lächeln übrig gehabt. Geprahlt hatte ich schon damit. Innerlich schon den stehenden Applaus der Prüfer genossen. Und heute? Schlug das Steuerfach, das verhasste, locker zurück.

Was tun bei so einer Lern- und Nervenblockade? Schockolade? Lecithinpulver? Hirndoping? Ich versuchte es mit allem möglichen. Erst nach ein paar iTunes-Runden, Joggen im Park und ein paar Dosen Lipton-Icetea-Sparkling geht es langsam wieder voran.

Noch ein paar Monate

In wenigen Monaten geschafft...

In wenigen Monaten geschafft...

Zwei Wissenschaftsmeldungen scheinen mir erwähnenswert: 1. Vor Wettkämpfen steigt bei Männern der Testosteron-Spiegel; 2. menschliche Gehirne werden durch geistige Aktivitäten schon nach kurzer Zeit immer flotter. Bestimmte Hirnareale wachsen demnach schon nach wenigen Stunden.

Trotzdem hat mein Kopf immer noch seinen ursprünglichen Umfang und auch die Brustbehaarung von James-Bond lässt auf sich warten. Dabei rückt DER Wettkampf doch immer näher. Immerhin klappt das Lernen zunehmend flüssiger, selbst ErbStG ist jetzt netter zu mir.

Dummerweise habe ich dafür den Namen einer alten Freundin vergessen. Das war´s dann mit dem Date zum Eis-Schlecken in der Frühlingssonne. Also wozu noch Testosteron?

Dafür lohnt es sich

Im Würgegriff der Obrigkeit

Im Würgegriff der Obrigkeit

Dieses Relief fand ich an der Außenfassade eines Finanzamtes im Ruhrgebiet. Tritt es doch ganz gut. Da weiß ich wenigstens, wofür ich die ganze Mühe auf mich nehme… Für viele, aus den Fängen grauer Steuerbeamter, gerettete Steuerpflichtige.

Da fällt mir die Anekdote über einen Mandanten ein, ein Verkäufer von Holz-Gartenhäuser, der wenige Tage vor dem Einmarsch der Steuerfahndung seinen Laden – und natürlich sämtliche Geschäftsunterlagen kurzerhand in Schutt und Asche legte. Holz brennt eben gut. Da hilft selbst die schönste Aufbewahrungs-Vorschrift nicht mehr…

Das Wunder von AO

War hier etwa Daniel am Werk?

War hier etwa Daniel am Werk?

Gasleck, NRW-Wahlk(r)ampf und Schlecker-Pleite – während da draussen wieder allerhand los ist, muss ich mich mit einer üblen Erkältung herumschlagen. Kerngesund im Winter, krank beim ersten Sonnenschein.

Zwar schien das Lernen in den letzten Tagen, zwischen Nasentropfen, Husten und allerlei Flüchen, wenig voran zu kommen. Aber siehe da: AO-KLausur bestanden. Was mich dazu verleitetete, den Abend nach Erhalt der korrigierten Klausur, mit Freunden bei einer Runde Billiard hochleben zu lassen.

Aus einer Runde wurden zwei. Aus zwei Runden wurden drei. Irgendwann hörte ich auf zu zählen. Entsprechend stieg der Verbrauch von Kaffee und Aspirin heute höher als Benzin- und Dieselpreis, am Telefon erkannte meine Grabesstimme kaum eine Kollegin oder ein Kollege.

Ab morgen stehen bei mir weitere AO-Klausuren der vergangenen Jahre auf dem Speiseplan. Mal schauen, ob es wieder so gut klappt. Der nächste Billiard-Abend ist schließlich schon ausgemacht.

Big Beck…

Sortierarbeit: Stoßgebete und Wutanfall

Sortierarbeit: Stoßgebete und Wutanfall

Generationen von Studenten und Steuerberater-Anwärter haben sich mit Deinen dicken roten Gesetzestext-Schinken herumschlagen müssen. Nervenaufreibende Einsortier-Orgien (sofern keine blonde Hilfe in der Nähe), Nano-dicke Loseblätter im 70er Jahre Altpapier-Look, bei denen jeder Tropfen so durchschlagend zerstörend ist wie Alien-Schleim in Ripleys Raumschiff.

Abgesehen davon, dass ein einzelnes Exemplar aus Deiner Beck´schen Reihe mindestens so schwer ist wie der überfressene Schoßhund meiner Tante (und der läuft einem wenigstens noch hinterher und kann Männchen machen).

Warum kann dieses Konzept nicht ein wenig überarbeitet werden? Eine verbesserte Mechanik, mehrere, dafür schlankere, Einzelordner mit dickeren Blättern? Möglicherweise gehört aber gerade das unhandliche, schwere und sperrige Format einfach dazu. Eine Art unbewusstes masochistisches Initiationsritual in der Loge der (angehenden) Steuer-Experten.

Jeden Samstag mit dem Hellboy-roten Stapel in den Steuerberaterlehrgang zu hasten – obwohl mein Biorhythmus um diese Uhrzeit aus meinem Erinnerungsvermögen sowieso Hackfleisch machen wird. Obwohl eigentlich kein Platz ist für mehr als einen halben Beck´schen Schinken auf dem Pult im Uni-Hörsaal. Und die Stühle sind immer noch so angenehm wie die Bestuhlung eines DDR-Kinos. Das verbindet ungemein und schafft Freundschaften für´s Leben.

Vielleicht ärgere ich mich aber auch nur, dass mir in einem Augenblick der Unachtsamkeit der verdammte Frühlingswind eine gerade geöffnete Ergänzungslieferung in alle Ecken verweht hat. Ein durchaus befreiender Wutanfall brachte dann jedes Blatt, zerstückelt, in den nächsten Altpapier-Container. Wir sehen uns also Montag in der nächsten Buchhandlung…

Nachtrag eBook-Reader

Sony-Reader mit NWB-Übungs-Skript

Sony-Reader mit NWB-Übungs-Skript

Mir hat die Enttäuschung mit dem Kindl keine Ruhe gelassen. Gestern habe ich mir den aktuellen Sony-Reader (PRS-T1) geschnappt. Grund waren viele positive Kommentare in Foren, über die bessere Darstellung des Sony von .pdf-Dateien. Und in der Tat klappt es hier auch leidlich mit selbst eingescannten Dokumenten. Oben seht ihr ein Test-Lernquiz aus dem NWB-Verlag als .pdf-eBook. Klappt prima, leicht zu lernen, handlich und einprägsam für unterwegs.

Leichter lernen mit eBook und Tablet?

In den letzten Tagen habe ich den Amazon Kindl und den HTC Flyer ausprobiert um damit zu testen ob Steuertexte, Kommentare und eigene Skripte mit einem Schuss digitaler Technik leichter zu handhaben sind und den Lernprozess, gerade auch unterwegs, unterstützen können.

In Gedanken flogen die unbequemen Beck´schen Gesetzestexte schon gen Altpapiertonne. Es wird wohl vorerst bei den Gedanken bleiben müssen.

Beim Kindl ist die Handhabung mit .pdf- und Word-Dateien unausgegoren, Steuerliteratur findet sich in Form von eBooks bei Amazon noch seltener als eine gut gekühlte Coke in der Wüste.

Immerhin sind wenigstens die „nackten“ Gesetzestexte als eBook eine passable Erleichterung wenn man unterwegs ist. Aber die Auswahl ist auch hier begrenzt und teilweise nicht auf dem neusten Stand. Eigene Skripts (.pdf), ich erwähnte das schon, kann man dazu als Ergänzung vergessen.

Notizen sind ebenfalls mit dem abgelutschten Bleistift viel einfacher dahingekritzelt – als Anmerkungen über die Tastatur meines Kindls Keyboard 3G einzugeben.

Ohne Tastatur ist die Erstellung von Notizen sogar eine Qual mit Suizid-Potenzial.

Derzeit scheinen sich eBooks eher an Leser von Trivial-Literatur zu richten. Fans von Rosamunde Pilcher dürften hier also gut aufgehoben sein. Schade. Ich bin nie davon ausgegangen, dass ein eBook ein Buch ersetzen kann. Aber das es sogar als Ergänzung schwerlich taugt, ist eine Enttäuschung.

Anders verhält es sich beim Flyer und damit natürlich auch mit allen anderen Tablets. Hier klappt die Darstellung von .pdf-Dateien entsprechend besser, man kann wie gewohnt im Internet recherchieren und auch das Angebot von digitalisierter Steuerliteratur ist um ein Vielfaches höher. Beim Flyer ist ein Stift beigelegt, mit dem man mittlerweile (nach einem Update des Betriebssystems) hervorragend markieren kann. Auch handschriftliche Notizen sind möglich, wirken aber zu grob und das „Schreiben“ auf Glas ist nervig.

Das Flyer ist damit für mich (beim Lernen) eine bessere Ergänzung als ein eBook-Reader. Doch die sinnlichen Eindrücke beim Umgang mit Papier, das Kritzeln, Anmerken, das Unterstreichen und Anfassen-können sind für mich nicht zu ersetzen. Das ist mein kurz zusammengefasstes Fazit, obwohl ich mit Atari und C64 aufgewachsen bin und mich gerne auf jede technische Neuheit einlasse. Wer weiß aber schon, was in ein paar Jahren alles möglich sein.

Pizza. Eistee. EStG.

Eistee für die grauen Zellen

Eistee für die grauen Zellen

Lernen und gesundes Essen – die Kombi schaffe ich nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung dürfte im Angesicht meines Kühlschranks verzweifeln. Oben stehen Eistee-Dosen Spalier, unten lümmelt sich eine alte Pizza die schon sprechen kann.

Zwischen Bergen voller Kommentaren, Gesetzestexten und dem Ausprobieren neuer Lernmedien (E-Book, Hörmedien) habe ich derzeit keinerlei Motivation, den Kochlöffel zu schwingen. Gott segne all die vielen chinesischen Schnellimbisse, italienischen Pizzaboten und besonders die REWE-Filiale, die bis 24 Uhr geöffnet hat. Im übrigen halte ich es für ein Gerücht, mit gesundem Essen besser lernen zu können.

Salzburg sehen und (Steuerliteratur) lesen

Kurztrip nach Salzburg: Von wegen - Mozartkugeln und Mozart...

Kurztrip nach Salzburg: Von wegen - Mozartkugeln und Mozart...

Wochenende. Der erste himmelblaue Frühlingstag. Man schnappt sich den besten Kumpel und ein paar Flaschen Weißbier und los geht´s mit der Österreichischen Bundesbahn von München nach Salzburg. Am Wochenende soll man sich schließlich belohnen – diesen Standardsatz fast jeder Steuer-Ausbildungsliteratur mochte ich schon, bevor ich das Mantra der unbeschränkten Steuerpflicht beten konnte.

Aber statt Mozartkugeln, Kultur und ein paar charmante Österreicherinnen lauerte schon die erste Fachbuchhandlung direkt vor dem Salzburger Bahnhof.

Einige weitere bemerkenswerte Details will ich Euch ebenfalls nicht vorenthalten: Erstens steht gegenüber Mozarts Geburtshaus ein McDonalds. Zweitens befindet sich in Mozarts Geburtshaus ein Spar-Supermarkt und drittens ist es auch hinter Mozarts Geburtshaus unmöglich, eine echte Salzburgerin kennen zu lernen (Dafür trifft man halb China).

Zu allem Überfluss wurden wir auch noch vom ORF in einer der Fußgängerzonen zum Thema „Welchen Anteil haben Sie an der Wirtschaftskrise?“ interviewt. Da ich mir leider keiner Schuld bewusst bin und ich als „Piefke“ schnell erkannt war, dürften die Antworten sicher niemals gesendet worden sein.

Trotzdem ist die Stadt jederzeit einen Besuch wert. Wie geht´s voran bei Euch?